Mittwoch, 29. April 2015

Autos

Hallo zusammen,

gestern war ich mit Vincent auf der Autoshow in Shanghai, es war leider schon der letzte Tag daher war alles schon ein bisschen in Aufbrauchstimmung aber war trotzdem sehr interessant.


Der erste Vorteil wenn man am letzten Tag geht: Es stellt sich niemand irgendwo an und die Tickets sind super billig.




Bevor man reinkommt gibt’s natürlich wieder die obligatorische Sicherheitskontrolle die nichts bringt. Ich habe bei der Kontrolle durch den Metalldetektor geklingelt wie das Christkind zu Weihnachten aber das war jedem einfach egal. In meiner Tasche hatte ich zusätzlich meine externe Festplatte, ein paar Kabel und ne Thermoskanne, also wenn das nicht ausschaut wie ne Bombe weiß ichs auch nicht.
In der Halle drin war die Show selbst dann ziemlich Chinesisch, das bedeutet riesengroß und superlaut. Wie einige sicher wissen wurden in letzter Zeit die Auto Shows kritisiert da Frauen in zu kurzen Outfits unterwegs waren, daher hat man auch hier in Shanghai nur Frauen mit halbwegs anständigen Outfits gesehen. Einige Autos hatten eine Show wo irgendwelche Leute zu Disco-Musik tanzen und das, wie schon erwähnt, wieder einmal so laut das einem fast das Trommelfell platzt aber, je lauter desto besser.



In der ersten Halle kamen dann auch gleich die Highlights die das Herz eines jeden Autonarren höher schlagen lässt. Ihr werdet es nicht glauben aber, wir sahen den neuen Foton!




Sowie die neueste Zhonghua Produktlinie!!!





Und natürlich noch weitere Renner wie Sinotruck, Dongfengyuan, Isuzu und wie sie nicht alle heißen. Auch Probesitzen im neuesten Zoemo war angesagt allerdings sind manche chinesische Autos nicht für 1,90 Europäer gebaut wie das Foto unten beweist.



Dann schließlich kamen wir zu den eher langweiligen Autos wie Chevrolet.



Oder BMW, dort hab ich auch schon mein neues Auto gefunden, hoffe meine Eltern lesen mit und fangen schon mal an zu sparen ;)


Ich und mein neuer M6.



Wenns der M6 nicht wird wär ich auch mit nem Lambo schon zufrieden.



Auch ganz lustig, überall am Gelände laufen Securitys mit solchen Schildern rum, dass man auf seine Sachen aufpassen soll, da es hier viele Taschendiebe gibt.




Um vier war die ganze Sache allerdings leider schon wieder vorbei, alle haben zusammengepackt und sind wieder nach Hause aufgebrochen, leider nur ein kurzes Vergnügen aber sehr interessant.

Das wars wieder für heute, hoffe ich hab euch etwas Lust auf eine neues Auto gemacht.


Vielen Dank fürs Lesen und bis zum nächsten Mal!

Montag, 27. April 2015

A bissi sudern

Hallo zusammen,

nach längerer Zeit mal wieder ein Eintrag und die Hauptmotivation für diesen Beitrag ist, dass ich gerne mal sudern möchte, also den beliebtesten österreichischen Volkssport betreiben.

Mein Wochenende bestand diesmal aus etwas fortgehen (wuhuu!) und viel, viel mehr lernen (Buuuh!), wie schon erwähnt hauptsächlich deswegen weil ich Zeichen mit der Hand schreiben können muss. Ich hab meine männlichen Schreibheftchen jetzt durch einzelne Zettel ersetzt, ein solcher Zettel sieht vollgeschrieben so aus:


Das sind 400 Zeichen pro Zettel, sehr oft schreib ich das gleiche Zeichen 20 mal damit ich es in meinen Kopf rein bekomme. Die Früchte dieses Wochenendes sehen so aus:



Das sind alle Zettel die ich in der letzten Woche gebraucht habe, um die 20 oder so. Also habe ich diese Woche etwas über 8000 Zeichen geschrieben und langsam aber sicher vergeht mir die Lust an dem Ganzen.
Zusammengefasst: Ich bin ne arme Sau. Gebt mir etwas Mitleid.

Ansonsten war das Fortgehen diese Woche wieder ganz lustig, ich war mit ein paar Freunden in der Yongkang Straße 永康路, eine Barstraße bei der eine kleine Bar nach der anderen ist und alle Bars sind gesteckt voll mit Ausländern (50% Franzosen natürlich). Soweit nicht ungewöhnlich, aber dann hab ich von der Ferne ein Schild für eine Bar gesehen mit dem Namen „Dry Cleaners“ also Wäscherei. Dachte mir, das ist mal ein lustiger Name für eine Bar, da muss ich hinschauen. Also Freunde geschnappt und zu dritt gehen wir in die Bar rein und stehen auf einmal vor einer kleinen 70 jährigen Chinesin die um 11 am Abend Hemden bügelt. Das ist also wirklich eine Wäscherei, die deplatzierteste die ich je gesehen habe aber ok, wieder was dazu gelernt. Danach haben wir uns auf den Weg in ne andere Bar gemacht die im 11. Stock eines Hochhauses liegt. Die war sehr nett, sehr günstig und es gab auch Billiardtische, Wutzler, etc. Das Lustigste an der Bar waren allerdings die Gäste. Ein Amerikaner hat dort seinen Junggesellenabschied gefeiert und seine Freunde haben ihn in ein schönes Lack und Leder Outfit gesteckt, er hat ausgesehen wie der Polizist von den Village People der gerade auf den Weg in einen Swinger Club ist.

So das wars schon wieder, drückt mir die Daumen für morgen und übermorgen. Danach kann ich wieder das Leben genießen.


Vielen Dank fürs Lesen und bis zum nächsten Mal!

Freitag, 24. April 2015

Franzosen, überall Franzosen!

Hallo zusammen,

wenn man in Shanghai unterwegs ist fällt einem gleich auf, dass hier viele Ausländer herumlaufen, weit mehr als irgendwo sonst in China. Was mir aber bei diesem Aufenthalt erst richtig klar geworden ist, ist das gefühlt 50% aller Ausländer hier Franzosen sind. Darum hab ich mir angewöhnt gar nicht mehr zu fragen, von wo jemand kommt sondern ich frage nur mehr: Bist du Franzose? Da ich in 50% der Fälle damit richtig liege freut mich das ziemlich. Ich bin aber nicht der einzige der das macht, die Ausländer die mich hier nach dem Weg fragen(zu 90% Franzosen) stellen meist zuerst folgende Fragen „sprichst du Französisch oder Englisch?“ also in genau dieser Reihenfolge. Was ich auch bis jetzt noch nicht wusste, Franzosen sind anscheinend noch etwas Antisemitisch eingestellt. War letztens mit drei Kollegen (2 Franzosen, 1 Belgierin) essen und wir sind auf das Thema Namen gekommen und dann wurde ich aufgeklärt, dass man sein Kind zum Beispiel nicht David nennen sollte, da das ein jüdischer Name ist, auch wieder was dazugelernt. Dann haben es die Franzosen in meiner Klasse noch geschafft unsere Lehrerin zu verstören indem sie gesagt haben, dass sie Hasen essen. Das hat unserer Lehrerin gar nicht gefallen. Die meinte wie kann man nur so was Niedliches essen. (Hasengulasch is schon was feines ;) )

In der gleichen Stunde habe ich auch noch etwas Interessantes über China gelernt und zwar werden die Straßennamen in China so verteilt dass die Straßennamen in einer Stadt relativ zu ihrem Standort in China vergeben werden. Was ich damit meine, es gibt in Shanghai zum Beispiel eine Beijing Straße, Beijing liegt im Nordosten von China und die Beijing Straße liegt im Nordosten von Shanghai. Wenn man sich also mit der Geographie in China auskennt kann man anhand der Straßennamen ungefähr feststellen wo man gerade ist.

So das wars schon wieder, ich gehe wieder zurück zum Zeichen Auswendiglernen, es erwartet mich also ein spannendes Wochenende, hoffe ihr habt in Österreich mehr Spaß.


Danke fürs Lesen und bis zum nächsten Mal! 

Montag, 20. April 2015

Ich bin mobil

Hallo zusammen,

wie der Titel schon verrät bin ich jetzt mobil. Letztes Wochenende hab ich mir das billigste Fahrrad zugelegt das ich im Internet finden konnte und jetzt mach ich mit meinem neuen Drahtesel Shanghai unsicher. Unten ein Bild von meinem neuen, tollen, super gut aussehenden, topmodernen Fahrrad.


Durch seine wunderschöne babyblaue Farbe ist es selbst von 1km Entfernung gut zu erkennen, was schon mal sehr gut ist. Gewicht wurde ebenfalls eingespart in dem es keine normale Handbremse gibt sondern nur eine Rücktrittbremse, ich fühl mich als wär ich wieder 5 Jahre alt. Ebenfalls nicht vorhanden ist eine Federung was total lustig ist wenn man hier nicht auf einer Hauptstraße fährt, da spürt man das Leben bei jedem Schlagloch. Gang gibt es auch nur einen, wer braucht schon mehr?

Allgemein ist Fahrrad fahren in Shanghai allerdings sehr angenehm. 90% aller Straßen haben eine eigene Rad/Moped Spur und wenn man ganz wild ist kann man’s auch Chinesisch machen und mal gegen eine Einbahn oder so fahren. Ganz lustig, kann ich nur jedem empfehlen.  Mein Fehler war, dass ich mein Rad gestern gekauft habe und es gestern der Tag der schlimmsten Luftverschmutzung war seit ich in Shanghai bin. Als kleiner Anhaltspunkt es gibt im AQI (Air Quality Index) folgende Farben, Grün = Gut, Gelb = Mittel, Orange = leichte Luftverschmutzung, Rot = mittlere Luftverschmutzung, Violett = schwere Luftverschmutzung. Gestern hatten wir hier Dunkelrot, allerdings ist Dunkelrot nicht mehr auf der Liste, denn Dunkelrot ist die nächste Stufe nach Violett. Wenn man die Luft richtig sehen kann weiß man das es nicht mehr allzu gesund ist, also eine Stunde Radfahren hat den gesundheitlichen Wert von einem Abend in nem Raucherkammerl verbringen. Gestern hatten wir hier einen AQI von 312, zur gleichen Zeit in Amstetten hatte es einen AQI von 30, also die 10fache Luftverschmutzung, am nähsten dran war Linz mit einem AQI von 80 (Gelb).
Also nach meiner ersten Runde, ausgiebigen Radfahren spür ich meine Oberschenkel das erste Mal seit langem so richtig, meine Frisur hat eine supersexy Föhnwelle und mein Hintern fühlt sich an als hät ich meinen Sessel in einem Geschäft für Hobby Fakire gekauft.

Die nächste Zeit weiß ich noch nicht ob ich was Schreiben werde, da wir Ende April Prüfungen haben und ich lernen sollte. Also nicht wundern falls es in nächster Zeit keine Neuigkeiten aus China gibt.

Das wars wieder für heute,
Danke fürs Lesen und bis zum nächsten Mal!

Donnerstag, 16. April 2015

Bier und andere Lebensmittel

Hallo zusammen,

heute wieder ein Beitrag aus der Kategorie Alltagsgschichtn. Heute über das Thema „Einkaufen“ und im speziellen Lebensmittel einkaufen. Es gibt hier in Shanghai drei Hauptarten von Geschäften in denen man seine Lebensmittel bekommt. Nummer eins sind ganz kleine Läden bei denen man alles bekommt, von einfachen Lebensmitteln, über Hygieneartikel bis Zeitungen so in etwa wie die Tankstellenshops bei uns. Dann gibt es auch noch spezialisierte Miniläden, einer direkt neben mir verkauft zum Beispiel nur Obst, der nächste weiter verkauft dir alles rund um Elektrogeräte.

Die zweite Anlaufstelle um Lebensmittel zu kaufen sind die „Wet Markets“. Hier bieten lokale Bauern ihr Gemüse an oder man kann Fische, Hühner etc. kaufen. Die leben alle natürlich noch und werden extra für einen vor Ort geschlachtet, also nichts für sanfte Gemüter, ist allerdings die billigste Form um an Essen ranzukommen. Unsere Lehrerin empfiehlt dort das Gemüse zu kaufen da es dort am billigsten ist, in den Supermärkten bekommt man nur diese überteuerte Bioware (Originalzitat).

Nummer drei ist die Art von Geschäft die ich bevorzuge, Riesenlebensmittelmärkte wie Walmart oder Carefour wo man wirklich von A wie Apfel bis Z wie Zylinderkopfdichtung alles bekommt und das für einen guten Preis. Etwas eigen hierbei sind die Werbeaktionen in den Supermärkten. Meistens gibt es ein paar junge Frauen die mit Megaphonen bewaffnet sind und damit ihre Werbeslogans durch den Supermarkt brüllen. Diese Art von Werbung ist sehr toll da sie über das Trommelfell, Tinnitus auslösend direkt ins Hirn geht. Auch ziemlich China typisch ist das man Reis hier nicht in schmächtigen 1kg Päckchen kauft sondern gleich im 20kg Sack, damit ist die Wochenration gesichert. 

Das Klischee das Asiaten super gut in Mathe sind wage ich langsam zu bezweifeln, da mir beim Bierkauf etwas Interessantes aufgefallen ist. Zuerst wollte ich, wie es sich für einen armen Studenten gehört, billigstes Dosenbier kaufen. Unten ein Foto von den Dosen mit Preis.



Wie wir sehen können kostet eine Dose (0,33L) köstliches Qingdao Bier 4,30 RMB (60 Cent). Dann hab ich allerdings zu den Flaschen geschaut und eine Flasche(0,66L) Qingdao kostet nur 2,70 RMB (40 Cent). Also irgendwie komisch.




Als nächster Gedanke kam mir natürlich, wenn eine Flasche nur 2,70 kostet, wie billig ist dann erst eine Männerhandtasche Bier (6er - Tragerl). Gleich vorweg, das gibt’s hier nicht sondern meistens sind es nur 3 Bier zusammen, und selbst diese Dreierpackung hab ich mir nicht gekauft, warum? Antwort siehe Bild unten.


Ein dreier Pack Bier kostet 11,90. Wenn ich mich nicht verrechnet habe ist 3x2,70 allerdings nur 8,10 also irgendwas stimmt hier nicht. Aber nagut, vielleicht zahlt man ja dafür dass man den „praktischen“ Kartonbehälter dazu bekommt oder es steckt ein anderes Geheimnis dahinter (Einsatz kann es nicht sein weil den hab ich nicht bezahlt).  Ich bin jedenfalls zufrieden, da ich jetzt meine 3 Flaschen Bier für umgerechnet etwas mehr als einen Euro habe, ein, wie ich finde, guter Preis.

Das wars schon wieder für heute.
Danke fürs Lesen, bis zum nächsten Mal und Prost!


Montag, 13. April 2015

Ein Rätsel

Hallo zusammen,

heute mal als kleine Auflockerung ein interaktives Rätsel zum Mitmachen. Auf die Idee bin ich gekommen nachdem uns das Wort cai- erklärt wurde das sich ziemlich interessant verhält. Die Aufgabe für euch ist das entsprechende deutsche Wort zu finden (ohne auf Internetseiten nachzuschauen), dass sich genauso verhält. Wer als erstes die richtige Antwort auf Facebook oder G+ postet bekommt einen China Punkt von mir. Mit 100 China Punkten wird man von mir zum Kaiser von China ernannt. Nun also zu cai-, diese Wort sagt etwas über die Zeit aus die einem noch zur Verfügung steht. Steht  vor einer Zahl, dann zeigt  an dass diese Zahl (zum Beispiel eine Uhrzeit oder das Alter in Jahren) eher klein ist, oder der Zeitpunkt ist eher früh. Steht  allerdings vor einem Verb(kleiner Tipp, im Deutschen würde cai vor einer Zeitangabe stehen) bedeutet dieses , dass die Aktion die man vorhat sehr spät gemacht wird. Das gleiche Wort kann also je nach Kontext entweder früh oder spät bedeuten. Welches deutsche Wort suche ich?

Da am Wochenende nichts Aufregendes passiert ist erklär ich euch noch ganz kurz wie für einen Chinesen die perfekte Frau oder der perfekt Mann aussieht. Personen werden gerne mit drei Zeichen beschrieben, ein Mann muss gaofushuai-高富帅 sein, gao- groß, fu- reich, shuai- gutaussehend (shuai kann nur auf Männer angewendet werden, falls ihr in China eine Frau als shuai bezeichnet wär sie äußerst beleidigt). Die perfekte Frau sollte hingegen baifumei-白富美 sein, bai-weiß, fu- reich, mei- hübsch. Wie wir sehen sind die Chinesen bei der Partnerwahl etwas oberflächlich, aber vielleicht sehen sie solche Dinge wie Humor oder Intelligenz als selbstverständlich. Oder sie sind einfach ehrlicher, kein Mensch verliebt sich als erstes in den Charakter eines Menschen.

Dieses Mal ein kürzerer Beitrag, ich hoffe es passiert bald wieder was Aufregendes damit ich euch wieder tolle Geschichten erzählen kann.


Bis dahin, danke fürs Lesen und bis zum nächsten Mal!

Donnerstag, 9. April 2015

Chinesische Captchas, dicke Bäuche und Glatzen

Hallo zusammen,

ich habe meinen neuen Erzfreind im Internet gefunden. Die Spambot vernichtende, erste Firewall einer jeden Website, das Captcha Fenster. Für alle die mit dem Begriff nichts anfangen können, Captchas sind diese Bilder von verdrehten Buchstaben die man bei der Anmeldung bei einigen Websiten angeben muss um zu beweisen, dass man ein Mensch ist. Mit westlichen Captchas hab ich ja keine Probleme aber chinesische Captchas bereiten mir doch einige. Bei denen werden nämlich keine einzelnen Buchstaben, sondern ganze Zeichen verdreht. Hat man die Zeichen erkannt muss man aus 6 Bildern diejenigen Auswählen die dem Zeichen entsprechen. Unten ein Bild von so einem Teufelsding.



Beim letzten Mal hab ich glaub ich 15 Versuche gebraucht bis ich das Captcha überwunden hatte, aber immerhin eine neue Motivation um Zeichen besser zu lernen.

Was sonst noch passiert ist, dass wir immer mehr Kulturunterricht in den Chinesischstunden bekommen. Einerseits durch die Übungsbücher selbst und andererseits durch die Lehrer. Die Geschichten in den Büchern sind immer ganz nett, weil sie einem Lebensweisheiten beibringen. Da liest man zum Beispiel eine Geschichte über einen jungen Typen der wegen seiner Freundin zu trinken beginnt und dann erfährt man das Freunde das beste Heilmittel gegen Depressionen sind, nette Geschichten, bin ich in der Art nicht gewohnt. 
Heute haben wir auch über Zahlen gelernt, einige Zahlen sind äußerst positiv in China besetzt vor allem deswegen, weil sie sich in der Aussprache einem anderen, gutem Zeichen ähneln. Die beliebteste Zahl bei Nummernschildern, Handynummern etc. ist die Zahl 8-ba- da dies ähnlich klingt wie fa- und dieses ist eines der Zeichen von facai-发财. Facai bedeutet „reich werden“. Wie ich finde etwas weit hergeholt aber mit der Nummer 8 lässt sich gut Geld machen, die Wohnungen im 8.ten Stock eines Gebäudes sind immer die teuersten und das Shanghaier Nummernzeichen -888888 (-hu ist das Kurzzeichen für Shanghai) kostet angeblich zur Zeit ungefähr 3-5 Millionen Euro. Eine sehr schlechte Zahl ist 4-si- da es fast gleich klingt wie sterben -si (andere Tonart ausgesprochen) daher gibt es oft im Flugzeug keine 4te Reihe oder in Gebäuden keinen 4ten Stock, Autokennzeichen mit 4 am Ende werden angeblich gar nicht mehr ausgestellt da sie keiner nehmen würde. Aber verständlich, wer will schon bei jeder Fahrt den Tod am Hintern kleben haben.


Ein anderer kultureller Unterschied ist mir in der Klasse heute wieder einmal sehr deutlich aufgefallen, und zwar die Grenze was unhöflich ist und was nicht. Diese Grenze ist in China eine ganz andere als in Europa. Eine Form der chinesischen normalen Umgangsformen ist das diskutieren des Körpergewichts oder der generellen Erscheinung einer anderen Person mit dieser Person selbst. Wenn jemand Dick ist oder zugenommen hat wird das in China ganz brutal angesprochen und es werden auch gleich Tipps gegeben. Also kann man mal leicht folgende Sätze hören „Ach du bist aber ganz schön dick, du solltest weniger essen“ oder „du hast seit dem letzten Mal ziemlich zugelegt“. Solche Sachen meinen Chinesen allerdings nicht böse sondern das ist einfach eine objektive Betrachtung, daher kein Problem. Das Unangenehme aber war das wir dieses Thema in der Klasse diskutiert haben und wenn die Lehrerin da auf eine dickere Kollegin zeigt und sagt, „Da! die soundso ist Dick, sollte also abnehmen, und die soundso ist dünn, das schaut gut aus“ finde ich das als Europäer ziemlich unangenehm. Zur Aufklärung, wir haben in der Stunde besprochen wie man Kleidung und Körperformen beschreiben kann. Dabei haben wir auch Haare besprochen und auch mit der gleichen brutalen Offenheit kam folgender Satz: „Glatze heißt auf Chinesisch soundso. Schaut der soundso hat schon eine Glatze!“ also an solche Sachen bin ich echt nicht gewöhnt. Für die Zukunft, wenn euch ein Chinese mal auf euren dicken Bauch, euer hässliches Outfit oder eure Glatze anspricht, nicht böse werden, die meinen es nur gut mit euch.

Hoffe ihr habt wieder was gelernt,

danke fürs Lesen und bis zum nächsten Mal!

Samstag, 4. April 2015

Chinesisches Internet

Hallo zusammen,

das chinesische Internet ist sehr interessant, an manchen Tagen hab ich hier eine Verbindung die so schnell ist wie daheim und an anderen kann ich nicht mal 2 Sekunden eines Youtube Videos streamen ohne dass mein Rechner 5 Minuten zum Laden braucht. 
Ich denke es gibt zwei Gründe warum das so ist. Der erste, immer wenn das weltweite Internet (außerhalb Chinas) furchtbar langsam ist glaube ich irgendein chinesisches NSA Pendant hat sich bei mir eingeloggt und schaut mir zu was ich denn so herumsurfe. Die zweite Möglichkeit, China macht absichtlich die Verbindung nach außen langsamer damit man die chinesischen Onlinedienste benutzt und jetzt bin ich schon soweit das ich das mache. Und die Dienste sind echt nicht schlecht.

Nachdem Spotify nach einer Woche hier den Geist aufgegeben hat, hätte ich mir schon fast einen Premium-Zugang zugelegt und dann bin ich draufgekommen, he ich lebe im Land das Copyright Rechte nicht ganz so streng sieht. Und mit Baidu Music hab ich wirklich einen Spotify ähnlichen Dienst gefunden, dieser ist allerdings gratis. Was mich am meisten Überrascht hat, man findet hier alles und damit mein ich ALLES. Von internationalen Hits bis Hubert von Goisern und den Zillertaler Schürzenjägern kann ich mir alles anhören, auch Kinderlieder wie „Hört ihr die Regenwürmer husten“ gibt es. Keine Ahnung wie die nach China kommen aber sie sind da. Was ich also zurzeit mache ist meine chinesischen Nachbarn mit österreichischer Volksmusik beschallen, die sollen mal Kultur erfahren ;)
Ein weiterer sehr guter Dienst ist Taobao, das chinesische Amazon. Hier ist es ähnlich wie bei der Musik, es gibt alles und damit mein ich auch wieder ALLES. Bei meiner ersten Bestellung hab ich mich auch gleich richtig Erwachsen gefühlt da ich zum ersten Mal in meinem Leben eine Klobürste bestellt habe. Diese kommt dann für insgesamt 1 Euro bis vor die Haustür geliefert, das kann was. Das einzig knifflige ist das diese Seiten leider komplett auf Chinesisch sind aber irgendwie hab ich es doch geschafft, dass meine Bestellung auch wirklich ankommt.

Auch habe ich diese Woche im Chinesisch Unterricht etwas Kulturtraining erfahren. Diesmal, Chinesische Verhaltensweisen beim Essen. Das auffälligste ist natürlich das essen mit Stäbchen. Dies wird deswegen gemacht, da es in der chinesischen Kultur Aufgabe des Kochs ist alles bereits in mundgerechte Stücke zu schneiden, es kann doch wirklich nicht vom Gast erwartet werden, dass er selbst sein Essen zurechtschneidet, kleine Kinder wissen wovon ich rede. Zweite Sache, wenn man essen geht zahlt fast immer einer das gesamte Essen. Der Gastgeber, der das Essen zahlt, fragt dann seine Gäste was diese Essen wollen. Natürlich sagt man als guter Gast dann, dass es ganz egal ist. Der Gastgeber darf darauf aber nicht irgendwas bestellen sondern muss das bestellen, was er glaubt, dass seinen Gästen am besten schmeckt, im Zweifel einfach das Teuerste.

Das ist ein Verhalten dass auch die jungen Herren die meinen Blog lesen verinnerlichen sollten. Wenn ihr eure Freundin fragt, „wohin sollen wir essen gehen?“ und sie darauf sagt „mir egal, such was aus“ dann darf man eben NICHT irgendwas aussuchen sondern sollte das nehmen wo es ihr am besten schmeckt. Selbiges gilt für die Antworten „such du aus was wir machen sollen“, „such du einen Film aus“ etc. Also Menschen in langjährigen Beziehungen wie ich tun sich mit asiatischer Kultur gleich viel leichter.

Hoffe ihr konntet wieder was neues Lernen.


Vielen Dank fürs Lesen und bis zum nächsten Mal!

Donnerstag, 2. April 2015

Durch den Monsun

Hallo zusammen,

wie ich gehört habe ist das Wetter in Österreich zurzeit ein Chaos, Schneefall und Orkanböen. Hier in Shanghai gibt der Frühling Vollgas, wir haben nicht etwas 20 Grad nönönö hier werden so mittlere Temperaturen einfach übersprungen, seit 3 Tagen haben wir um die 28 Grad. Der Frühlingsbeginn verleitet die Chinesen auch dazu die Natur zu genießen, dies machen sie eher nicht so mit Wandern oder im Park spazieren gehen, sondern indem sie möglichst viele Selfies von sich selbst und von Blüten machen. Daher hab ich ein neues Hobby gefunden, andere beim Fotografieren fotografieren.



Eine zweite Sache, die ebenfalls mit dem Frühling kommt ist der Regen, und zwar nicht ein süßer, tröpfchenweiser Österreich-Regen sondern ein China-Regen, dem Reich der Mitte gerecht. Ich wollte vor 5 Minuten aus dem Haus gehen um mir was zu essen zu holen und hab vorsichtshalber meinen Regenschirm mitgenommen. Nach 2 Minuten fing es auch an zu regnen, ganz normal, nichts Aufregendes. Allerdings wurde der Regen auf einmal stärker und stärker und stärker. Das Ganze mit Wind gepaart führte dazu, dass mein Regenschirm sich ins Nirvana verabschiedet hat, da der Wind zu stark war. Und mit dem Wind wurde auch der Regen noch stärker, der Gehsteig war eine einzige Riesenpfütze und von den Treppen flossen kleine Wasserfälle, ein wunderschönen Bild, wenn man in einem Auto sitzt. Wenn man allerdings wie ich im wahrsten Sinne des Wortes im Regen steht führt das zu Problemen.
Nagut nach meiner unfreiwilligen Dusche sitze ich also jetzt wieder im trockenen und esse daheim praktische Nudeln, auch was Schönes.  Ach ja, auf Chinesisch heißt es ebenfalls, Nass wie ein Suppenhuhn.

Das wars für heute, nasse Grüße aus Shanghai!

Danke fürs Lesen und bis zum nächsten Mal!